Sicherheitsberatung und -ausrüstung

In den letzten Jahren habe ich in mehreren Ländern im Bereich "Integrierted Border Management" gearbeitet, darunter soll speziell in Zentralamerika in 6, bzw. 7 Ländern in 2 Missionen (2009 und 2011), Moldawien und der Ukraine, als auch beratend in einem Einsatz in UK.

Neben diesen Aktivitäten sind verschiedene weitere Einsätze in biometrischen Projekten erfolgt, so in Nicaragua, Moldavien, Jemen und Spanien erfolgt, die basierend auf biometrischen Ansätzen integrale Identifikationsmöglichkeiten, ausgehend von der polizeilichen Meldestelle, Geburtenregistrierung, Erstellung und Ausgabe von Ausweisen und Reisepässen beinhalteten. Zielsetzung war dabei generell ein biometrisches Bevölkerungsregister. Im Rahmen dieser integralen Betrachtungsweise wurden Überlegungen zur Verwendung biometrischer und anderer registertechnischer Hilfsmittel, z.B. die Nutzung der Nationalen Identifikations-nummer - in vielen Staaten existent - schriftlich ausgearbeitet und veröffentlicht.

In meinem Einsatz in Peru bin ich direkt in Sicherheitsbereich der peruanischen Regierung tätig gewesen. In meiner Tätigkeit für das Innenministerium, die Kriegsmarine und die Justiz Perus habe ich intensiv mit modernster Sicherheitstechnik gearbeitet, speziell im biometrischen Bereich, aber auch für die Erstellung von Sicherheits-dokumenten, wie Reisepässe, ID-Cards mit und ohne Approximity-Chips. Als spezielles Beispiel in diesem Zusammenhang kann der peruanische Reisepass gelten, der von einer Gruppe unter meiner Leitung konzipiert wurde. Mir wurde vom Innenminister Perus die Aufgabe übertragen ein Projekt für einen maschinenlesbaren Reisepass (OCR-B) mit biometrischer Ausgabeverifikation zu konzipieren, welches dann erfolgreich verteidigt und von mir überwacht von einer Privatfirma ausgeführt wurde. Die erforderlichen Spezifikationen  für die Ausschreibung wurden von mir erstellt, die technische Auswertung geleitet.

 

3M-Spezialfolie für Inversdruck des peruanischen Reisepasses

Neben diesen Aufgaben der Erstellung von Sicherheitsdokumenten und dem Schutz der Ausgabemodalitäten vor internen Manipulationen waren die Aufgabenstellungen wesentlich vom Einsatz biometrischer Verfahren gekennzeichnet, die im Beispiel der Emission von Reisepässen anhand dieser biometrischen Merkmale die multiple Emission von Pässen unter unterschiedlichen Identitäten an ein und dieselbe Person aufdecken sollte. Für die biometrische Kontrolle wurde im Projekt neben den Fingerabdrücken auch die Handgeometrie erfasst, welche sehr komprimierte Datensätze (Länge 9 Byte) ermöglichte und den Anschluss an Systeme wie INSPASS und CANADAPASS erlaubte, welche für Vielflieger von besonderem Interesse sind.

Das gesamte Aufnahmemodul, bestehend aus:

  1. Datenerfassungscomputer - einer je 2 Biometriestationen,
  2. PC als Biometriestation,
  3. Digitaler Kamera mit Justierungsmöglichkeit,
  4. Fingerabdruckscanner,
  5. Handkey zur Erfassung der Handgeometrie und
  6. Signpad zur Digitalisierung der Unterschrift.

Beachtet man, dass dieser Aufbau Ende 1998 in der Hauptniederlassung der DIGEMIN in Betrieb ging, als auch landesweit bis 1999 in allen Provinzdelegationen im Einsatz war, stellt dieses System ein Novum dar, wobei dies nicht nur für Lateinamerika galt, sondern auch für entwickeltere Länder, wie zum Beispiel Deutschland oder USA und Spanien. Ein dem entsprechendes Interesse wurde auch unseren Leistungen gezollt, Delegationen aus vielen Staaten besichtigten diese.

Es muss dabei noch erwähnt werden, dass die starke Zentralisierung des Migrationsdienstes und damit auch der Emission von Reisedokumenten in Peru die Einführung wesentlich erleichterte. Auch soll Erwähnung finden, dass z.B. von Deutschland aus diese Aktivitäten nicht ganz ohne Kritik blieben, da damals der Datenschutz in diesem Gebiet noch strittig war und erst nach dem 9. September 2001 eine neue Denkweise einsetzte. Es sollte jedoch dabei auf die innenpolitische Sicherheitslage Perus verwiesen werden, welche durch die interne bürgerkriegsähnliche Situation, den Drogenhandel und ein sehr hohes Niveau an Allgemeinkriminalität gekennzeichnet war, welches die Einführung biometrischer Kontrollen zu diesem Zeitpunkt erforderlich machte.

Meine mit diesem Projekt erwiesene Fachkompetenz wurde dann auch von vielen anderen peruanischen Institutionen genutzt, welche im Rahmenprojekt RENADESPPLE mit mir in Verbindung standen. Besonders ist dabei die peruanische Kriegsmarine und das Innenministerium zu nennen, in welchem ich große und sehr große Projekte mit - und später auch ohne oder mit anderen - biometrischen Komponenten betreute. Dies hieß im Regelfall, dass ich die Ausschreibungsunterlagen erstellt oder begutachtet habe, die Projekte als Consultant begleitet und überprüft habe, etc.

Von Interesse ist dabei auch, dass wir im Rahmen einiger dieser Projekte auch biometrisch gesicherte Maßnahmen zum Zugriffsschutz auf IT-Komponenten und sensible Daten implementiert haben, die zum Teil die Spezifikationen einer elektronischen Unterschrift erfüllten und/oder zur Cryptation von Informationen verwendet wurden.

Die so entwickelten IT-Systeme kamen landesweit und zum Teil international zum Einsatz, wurden z.B. in Botschaften und anderen Niederlassungen außerhalb des Landes implementiert.

Neben diesen eher technisch und IT orientierten Aktivitäten haben wir auch in meiner Gruppe sicherheitstechnische Bewertungen und Evaluierungen von Bauwerken und Verwaltungsabläufen in verschiedenen Institutionen durchgeführt und dabei zum Teil erhebliche Mängel aufgedeckt. Als Beispiel soll hier der Internationale Flughafen "Jorge Chavez" erwähnt werden, welchen wir auf Basis der Unstimmigkeiten der peruanischen Migrationsanalyse (Datenbestände 1990 bis 1996) untersuchten. Laut Statistik "verschwanden" in Peru pro Jahr mehr als 10.000 mit US-Pass eingereiste Bürger. Da diese Ziffer offensichtlich falsch, aber jährlich wiederkehrend war, wurden wir beauftragt, den Sachverhalt abzuklären. Als Ursachen wurden dann Erfassungsprobleme bei Doppelstaatsbürgerschaft USA-Peru (Preis eines neuen Passes war geringer als der Preis des Visa - viele Personen optierten daher für einen neuen peruanischen Pass für die Ausreise, obwohl sie mit US-Pass eingereist waren), aber auch Probleme in der Passagierführung auf dem Flughafen für Transitpassagiere von Bolivien festgestellt, die offiziell einreisten, dann aber direkt in den Transitraum weitergeleitet wurden. Mittels dieser beiden Beobachtungen konnten 99,3% der Unregelmäßigkeiten erklärt und abgestellt werden.

Nach meinem Einsatz in Peru habe ich für eine deutsche Firma ein Konzept für die biometrische Forschung und Entwicklung von Komponenten für sicherheitstechnische Lösungen erstellt, welches ebenfalls verschiedene biometrische Ansätze miteinander kombinierte und somit neben einem höheren Nutzerkomfort auch eine wesentlich höhere Sicherheit garantierte.

Seit meiner Rückkehr aus Afghanistan arbeite ich wieder im Bereich Sicherheitstechnik, als Berater und Systemintegrator für biometrische und andere Sicherheitssysteme. Erste Aufträge sind bereits abgewickelt, weitere in Bearbeitung. In Kürze wird eine entsprechende Webpage online gehen.

Abschließend soll bemerkt werden, dass gerade in diesem Gebiet die wesentlichsten Beispiele und Erfahrungen nicht publiziert werden dürfen, da dies direkt die Sicherheit des Kunden beeinträchtigt.

Generell können folgende Erfahrungen festgemacht werden:

  • Evaluation nach Kriterien des Integrated Border Management,
  • Sicherheitsbedarfsanalyse von Räumlichkeiten und Prozessen,
  • Schwachstellenanalysen in bestehenden Systemen,
  • Erstellung von Sicherheitskonzepten für Räumlichkeiten, Prozesse und Informationen in jedem Format,
  • Lieferung der erforderlichen Komponenten,
  • Installation oder Instalationsüberwachung von Dritten,
  • Systemintegration von biometrischer und anderer Sensortechnik (Bewegungsmelder, Kameratechnik, Gassensoren, Fernwirktechnik, etc.)
  • Überwachung von Drittfirmen für sicherheitstechnische Rekonstruktion und
  • Wartung und Instandhaltung der Installationen.

 

 
 

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